Die Ursprünge des Namens „Toleranz“ für ein Gasthaus und ein Hotel in Jenbach, Tirol

Historie

Hotel & Gasthof Toleranz in Jenbach, geschichtliche Hintergründe

in Arbeit, Fassung: 22.04.2020

Im Jahre 1781 erließ der aufgeklärte Kaiser Josef II, Sohn und Nachfolger Maria Theresias und Gründer des modernen Staatswesens, das Toleranzpatent, das die Gleichstellung von Protestanten, Katholiken und Juden im Habsburgerreich garantierte.

In Tirol wurde dieses Gesetz aber erst rund 100 Jahre später tatsächlich umgesetzt. Einer der Kämpfer für die Verwirklichung des Toleranzpatents in Tirol war der liberalgesinnte Jenbacher Arzt, Erfinder (Malzkaffee, Trockenfotografie) und Brauereibesitzer Dr. Norbert Pfretzschner.

Als er sich  der Politik zuwandte und Landtags- sowie Reichstagsabgeordneter wurde machte er seinen ganzen Einfluss geltend, um diesem Gesetz in Tirol zum Durchbuch zu verhelfen. Da Pfretzschner auch Mitglied des Jenbacher Gemeinderats war herrschte dort zeitweise „Kulturkampfstimmung“.

1858 wurde die Eisenbahnlinie eröffnet. Einem allgemeinen Bedürfnis Rechnung tragend kam es 1862 zum Bau einer Bahnhofsrestauration, die etwa 400 westlich des heutigen Standorts errichtet wurde. Unter dem Ärger Andersdenkender erhielt dieser Betrieb den Namen „Toleranz“. Der Achentaler Franz II Prantl eröffnete dann 1890 am heutigen Standort das Hotel-Restaurant „Neue Toleranz“ im Profanbautenstil der Westbahn.

Der Gastbetrieb in der „alten Toleranz“ musste im zweiten Weltkrieg aufgelassen werden, der Betrieb wurde den Jenbacher Werken als kriegswichtig zugeschlagen.

Die „neue Toleranz“ entwickelte sich rasch zu einem Mittelpunkt des kulturellen Lebens des Tiroler Unterinntals. Zahlreiche Reiseliteraten priesen die Vorzüge des Hauses. 

Das Hotel-Restaurant Toleranz mit 2 Filialbetrieben wurde bis 1997 aktiv von Maria Prantl geführt.

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