Die Familie Prantl

Familiengeschichte

Wie alles begann

Familienwappen Familie Prantl

Die Familie Prantl stammt ursprünglich aus dem Tiroler Achental und lässt sich bis 1384 zurückverfolgen. Über Jahrhunderte wirkten die Prantl vor allem als Verwalter des Tals mitsamt dem Achensee für den Besitzer, das Benediktinerkloster Georgenberg, später Stift Fiecht. Das Achental selbst wurde aber über lange Zeit von den Tiroler Landesherren als privates Refugium für Jagd & Fischerei, ein frühes „Disneyland für Regenten“, angesehen und als Jagd- und Fischereirevier beansprucht (vgl. dazu auch Kaiser Maximilians Buch „Weiskunig“). Als kaiserlicher Fischereiverwalter beschwert sich ein Joseph Prantl um 1517 schriftlich am Innsbrucker Hof über Wilderei und Fischfrevel im Tal. 1536 wird der Familie ein Wappen, unter anderem versehen mit Fischen, verliehen. 1652 wird ein Abraham Prantl als Verwalter im Fischergut der Buchau erwähnt. Mit der Zunahme des Handels mit dem benachbarten Bayern organisierte die Familie den Transport mit Lastkähnen am See und weiter mit Fuhrwerken bis hinunter ins Inntal. Das Fuhrgeschäft vom und zum Achental wurde erst um 1920 aufgegeben. 

Ein stetig an Bedeutung zunehmender Geschäftszweig war der aufkommende Fremdenverkehr (Tourismus), der mit dem Eisenbahnbau in Tirol gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine erste Blüte erlebte. Jenbach eignete sich als Verkehrsknoten für das Zillertal und Achental als Ausgangspunkt für Tagesausflüge also übersiedelte Ludwig Prantl 1837 nach Jenbach. In der Auflistung der Steuerzahlenden Jenbachs (Wählerliste) wurde der jeweilige Prantlwirt stetig nach oben gereiht, zuerst noch als Pächter (GH Millauer, aber schon bald als Eigentümer (GH alte Toleranz). Die Heirat mit Sophie Huber, einer Tochter des Franz Huber, „Sensenfabrikant und Millionär“, ermöglichte dem  Visionär Franz II Prantl viele seiner Ideen und Projekte binnen weniger Jahre umzusetzen. Als Franz II Prantl 1923 überraschend im besten Alter verstarb hinterließ er 6 Kinder, die in den familieneigenen Anwesen in Lausanne, CH, und am Comer See, I, die Kindheit verbrachten. Mit dem Tod des Vaters kehrten 4 der Kinder wieder nach Tirol zurück und widmeten sich dort den weit verzweigten Geschäftsfeldern der Familie.

In Bearbeitung, Stand: 12.04.2021

Franz Prantl II
Franz II Prantl, 1864 – 1923, RIP

Multi-Unternehmer, Industrie- und Fremdenverkehrspionier, Visionär &  Förderer zahlloser Projekte

  • Motor der touristischen Entwicklung im Raum Inntal, Zillertal und Achental
  • Erbauer eines eines der ersten E-Werke Tirols 1897 beleuchtete er die eigenen Betriebe und Straßen in Jenbach
  • setzte auf die Luftfahrt und förderte österreichische Luftfahrtpioniere (das Ansuchen auf Kauf des Luftraums über Jenbach – K & K – wurde 1904 abgelehnt)
  •  Gründervater der Zillertalbahn, Konzessionswerber gemeinsam mit Landesrat Kaspar Schneider und Dr. Raimund Rainer
  • Verantwortlich für die Trassenführung der „Zillerthalbahn Actiengesellschaft“ mit Ausgangsbahnhof Jenbach
  • Gründer der Spar- und Raiffeisencassa Jenbach – Wiesing, heute fusioniert mit Raiffeisenbank Achensee
  • Treibende Kraft der Bayrisch -Tirolerischen Sensenunion seines Schwiegervaters Franz Huber, „Sensenfabrikant und Millionär“, Jahresproduktion 1923: 450.000 Stk. Sensen, Export in 63 Länder, Umwandlung der Einzelfirma in eine AG gemeinsam mit dem Sensenwerk in Mühlbach/Oberaudorf, Bayern.
  • Förderer des Feuerwehrwesens in Jenbach (Gerätekauf, Motorisierung)
  • Stifter „Franz Prantls Erben“
  • Auf- & Ausbau der Wasserversorgung in der Gemeinde Jenbach
  • Führte soziale Standards im Wohn- und Hygienebereich für die Mitarbeiter und deren Familien ein
Sophie Prantl,1869 -1942, geb. Huber, RIP

Hoteliére & Gastronomin

betrieb gleichzeitig 

  • Gasthof Toleranz
  • Hotel & Restauration „Neue Toleranz“
  • Gästehaus Villa Prantl
  • Kantinenorganisation in den Sensenfabriken des Vaters Franz Huber, „Sensenfabrikant und Millionär“, Jenbach, Tirol und  Mühlbach/Oberaudorf, Bayern.
  • Kontrollierte die sozialen Standards für Mitarbeiter und deren Familien auf Umsetzung
  • Stifterin zu „Franz Prantls Erben“
Franz III Prantl
Franz III Prantl, 1894 – 1958, RIP

Generaldirektor der Bayerischen & Tiroler Sensen-Union AG

  • Langjähriger Funktionär der Tiroler Industriellenvereinigung
  • Er machte sich nach den verheerenden Bombardements des II. Weltkrieges um den raschen Wiederaufbau der Produktion und die Wiederbeschäftigung der Arbeiterschaft verdient und leistete damit einen unschätzbaren Beitrag zum Wiedererblühen der regionalen Wirtschaft in Jenbach, Tirol sowie in Oberaudorf, Bayern.
Richard Prantl
Richard Prantl, 1906 – 1971, RIP

Hotelier und Landwirt

  • Gründungsmitglied des Golf & Landclubs Achensee in Pertisau, dem ältesten Golfplatz Tirols
  • langjähriger Vorstand des ÖAMTC im Bezirk Schwaz
  • Konzessionär einer der ersten Tankstellen in Tirol (üblich: Treibstoffbezug in der Apotheke)
  • Gründungsmitglied der Tiroler Gastwirtejugend, heute JHG-Tirol
  • langjähriger Obmann des lokalen Verschönerungsvereins, dem Vorläufer des Tourismusverbandes (Fremdenverkehr)
  • langjähriger Obmann des Tiroler Fleckviehzuchtverbandes
  • usw.
Anna Prantl
Anna Prantl, 1919 – 2007, geb. Hausberger, RIP

Wirtin, Realitätenbesitzerin und Wegbereiterin

  • Hotel Toleranz und GH Gratlspitz, Brixlegg
  • Brachte umfangreichen Grundbesitz vor allem im Tiroler Unterland in die Familie ein
  • trieb mit Umsicht und Tatkraft die Umwandlung der agrarischen Liegenschaften voran.
  • Gönnerin und Förderin zahlreicher Organisationen und Vereine
  • Fahnenpatin der Tiroler Kaiserjäger Jenbach und Umgebung
Maria Prantl
Maria Prantl, geb. 1949

Gastronomin & Geschäftsfrau

  • Erbaute die Restauration „Shell-Espresso“ 1972
  • Renovierte und leitete die Bahnhofsrestauration Jenbach
  • Baute die „Neue Toleranz“ zu einer weithin bekannten Restauration um
  • 1976 Hotel-Komplettumbau: modernste Gästezimmer und Seminarräume
  • Langjährige ehrenamtliche Funktionsträgerin in  Organisationen und Wirtschaftskammer
  • Führte bis 1997 das Hotel-Restaurant Toleranz mit 2 Filialbetrieben.
Joschi Entner, geb. 1967

Gechäftsführender Gesellschafter

  • alleinverantwortlich, zeichnungs- & vertretungsberechtigt